Die jährliche Tagung zu den vielfältigen Aspekten des Urheberrechts lockte im März 2018 hochkarätige internationale Sprecher und nationale Fachgrößen nach Wien.
Am 27. März 1969 fand der erste Arbeitskreis Urheberrecht in Wien statt mit dem Zweck, urheberrechtliche Problemstellungen in Referaten zu behandeln und in einem größeren Kreis zu diskutieren. Mittelfristig war man bestrebt, eine Novellierung des österreichischen Urheberrechtsgesetzes vorzubereiten. 2018 fand die Fachtagung zum 50. Mal statt.
Im Lauf der Jahrzehnte etablierte sich der Arbeitskreis als wissenschaftliches Forum für alle Personen, die beruflich mit dem Urheberrecht verbunden sind. Die Anzahl der Teilnehmer wuchs beständig – waren es anfangs 35, so haben 2018 rund 150 Personen bei der Tagung mitdiskutiert.
Am 16. und 17. März 2018 fand die Tagung bereits zum 50. Mal statt – ein Jubiläum, das sich vor allem im Programm der Veranstaltung niederschlug: zu einer Reihe fachspezifischer Themen kamen zahlreiche hochkarätige Gastredner im Österreichischen Museum für Angewandte Kunst / Gegenwartskunst in Wien zu Wort.
Die Key Address von Gabor Faludi, Vorsitzender der Rechtskommission der CISAC (International Confederation of Societies of Authors and Composers/ Internationaler Dachverband der Verwertungsgesellschaften für UrheberInnen) spannte einen historischen Bogen über die Jahrzehnte und widmete sich den einstmaligen und aktuellen Herausforderungen im Bereich Öffentlicher Wiedergabe.
Jiří Malenovský ist über Fachkreise hinaus als Richter des Europäischen Gerichtshofes bekannt und war federführend bei vielen Entscheidungen zum Urheberrecht. Er hat über die aus Österreich kommenden Vorlagefragen referiert. Der bekannte Zukunfts- und Trendforscher Matthias Horx thematisierte die mediale Zukunft und sprach über das sich ändernde Verhältnis zwischen Sendern und Empfängern, Produzenten und Konsumenten.
Österreichische und ausländische Expertinnen und Experten aus der juristischen Praxis, der Wissenschaft, Politik und Kunst referierten und diskutierten im Verlauf der Tagung über den Themenbereich Öffentliche Wiedergabe. Die Kernfrage, ob und wann ein Vermittler von Werken etwas zahlen muss, egal ob es sich um eine Internetplattform oder einen Kabelanbieter handelt, wurde ebenso beleuchtet wie das Zusammenspiel des österreichischen, europäischen und internationalen Regelwerks.
Michel Walter, langjähriger Leiter der Fachtagung, über das Jubiläum und die Ausrichtung der Tagung: „Der Arbeitskreis Urheberrecht ist eine der ältesten Fachforen in Europa zum spezifischen Thema Urheberrecht und in seiner Form einmalig. Anlässlich des 50. Jubiläums blicken wir auf die nicht immer nur positive Entwicklung des Urheberrechts zurück, gleichzeitig hinterfragen wir aktuelle Themen kritisch, denn letztlich geht es uns um gesellschaftliche Werte, die es durch die rechtliche Rahmengestaltung zu schützen gilt.“
Die mit dem Urheberrecht aufs engste verbundene AKM kümmert sich seit der Gründung des Arbeitskreises 1969 um die Organisation dieser Fachtagung. AKM Generaldirektor Gernot Graninger zu den aktuellen Herausforderungen: „Der Arbeitskreis Urheberrecht hat in den fünf Jahrzehnten seines Bestehens viele und wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Urheberrechts gesetzt. Im digitalen Zeitalter müssen wir mehr denn je die Rechte der UrheberInnen schützen und ihre faire Vergütung sicherstellen.“